Wilhelm, Walther oder auch der Weg um Mitglied in der Schützenbruderschaft zu werden!
Eigentlich schon „gefühlt“ immer organisiert die Tell-Kompanie Lintorf für den großen Festumzug am Sonntag des Schützenfestes einen großen und einen kleinen Tell als Aushängeschild der Formation.
Dieser Brauch soll natürlich auf den Namenspatron der Kompanie, den Schweizer Freiheitskämpfer „Wilhelm Tell“ aufmerksam machen.
In der Tell-Legende lässt der Habsburger Landvogt einen Hut auf eine Stange stecken und befiehlt den einheimischen Untertanen den Hut jedes Mal zu grüßen wenn sie an diesem vorübergehen. Wilhelm Tell, ein weithin bekannter Armbrustschütze, verweigert den Gruß und der Vogt befiehlt ihm daraufhin einen Apfel vom Kopf seines Sohnes Walter zu schießen. Falls er den Apfel nicht treffe müsse sein Sohn mit ihm sterben. Tell tut widerstrebend, wie ihm geheißen und trifft den Apfel. Er wird gefragt wozu er einen zweiten Pfeil bei sich hatte und er antwortet: „Wenn ich mein Kind getroffen hätte, wäre dieser für den Vogt bestimmt gewesen.„
Das Tell-Gespann wird jedes Jahr umjubelt und mit Beifall bedacht, so dass es mittlerweile eine Ehre geworden ist, als Tell am Schützenumzug teilzunehmen.
Regelmäßig beginnt jedoch bereits kurz nach Schützenfest die Suche nach einem großen und kleinen Tell für das nächste Jahr. Jetzt könnte man denken:
„Wie schlimm mag es sein, das niemand den Tell des öfter machen möchte?“
Die Begründung ist jedoch eine andere. Für viele ist die Teilnahme am Schützenzug als großer Tell der erste richtige Berührungspunkt mit dem Schützenwesen. Nachdem man erstmal mit den Kameraden mehrere Schützentage durchlebt hat, kommt man schnell zu dem Schluss dies doch auch dauerhaft machen zu können. Auch der Armbrust wird hierbei eine magische Anziehungskraft nachgesagt, welche jedoch erst noch weiter ergründet werden muss.
Dem entsprechend kann die Tell-Kompanie dieses Jahr bereits den dritten „Wilhelm Tell a.D.“ in der Formation begrüßen und freut sich über einen weiteren Mitstreiter für die nächsten Jahre.