Der Schützenfestsonntag beginnt für die Tell-Mitglieder und alle anderen Schützen um 10 Uhr auf dem Festplatz. Schützenchef Herbert Hirsch begrüßt die Schützen zum Pfänderschießen auf den Ehren- und den Königsvogel. „Das stimmt nicht ganz“, berichtet Dirk Steingen, Vorsitzender der Tell-Kompanie. „Für vier aus unserer Kompanie beginnt der Tag viel früher. Sie werden vom Tambourcorps mit einem Ständchen geweckt.“
Tatsächlich zieht das Tambourcorps am Sonntagmorgen in mehreren Gruppen durch das Dorf. Dann wecken sie, um nur einige zu nennen, den Schützenchef, die Bruderschafts-Majestäten, den Oberst und den Brudermeister mit Musik. Manchmal zur Freude der Nachbarn.
„Bei der Tell wird der Kompaniekönig, der Vorsitzende und Walter Perpéet geweckt“, ergänzt Steingen. Warum auch der Geschäftsführer die Ehre genießt, weiß Walter Perpéet selbst nicht: „Ich glaube, dass ist eine Tradition aus der Zeit, als mein Vater stellvertretender Vorsitzender war.“ Genau aus diesem Grund wird bei der Tell auch noch Andreas Preuß geweckt. Er ist zweiter Chef der Bruderschaft.
Das Schießen auf die beiden Vögel dauert bis etwa 12 Uhr. Dann gehen die Formationen meist in ihre Stammlokale. „Wir sind seit ewigen Zeiten im Bürgershof“, weiß der Tell-Vorsitzende. Dort essen die Tellaner gemeinsam zu Mittag. Seit einigen Jahren lädt die Tell dazu eine kleine Kapelle ein, die Musik macht.
Von dort aus ziehen die Tellaner dann zum Aufstellungsort an der Schmeilt für den Festumzug, einem der Höhepunkte des Schützenfestes. „Leider war der in den letzten Jahren oft verregnet“. So Dirk Steingen. Aber das tue der Freude am Umzug keinen Abbruch.
Der Tell-Kompanie voran schreitet immer Wilhelm Tell mit seinem Sohn Walter. Dafür sucht die Tell jedes Jahr zwei Lintorfer, einen Erwachsenen und ein Kind, die die Rolle übernehmen wollen. „Wer Spaß daran hat, als Tell verkleidet am Festzug teilzunehmen, kann sich bei mir dafür bewerben“, erklärt Dirk Steingen. Außerdem wird ein zweites Kind gesucht, dass im Festzug das Schild mit dem Namen der Kompanie trägt.
Der Sonntag endet mit dem „Bunten Abend“ im Festzelt.
Der Bericht wird fortgesetzt.